Zu Hause
29.06.2009
839 km von Hamburg nach Bahlingen a. K.
Wieder zu Haus. Nach 19 Tagen, 6.319 Kilometern, 1.955 Fotos, 346 Litern Sprit, 1 Liter Öl und einem Satz Reifen wieder zu Haus.
Aber der Reihe nach.
Es ist verblüffend. In Deutschland wird es nachts dunkel. Ich meine dunkel wie in „kein Licht von der Sonne“. Dementsprechend hab ich geschlafen. Wie ein Stein. Also ich kann mich zumindest nicht daran erinnern und das ist ein gutes Zeichen.
Beim Frühstück dann erstmal Reiseplanung — und prompt hab ich vergessen die Route ins Navi zu speichern und bin mit Ziel „Nach Hause“ losgedüst. Also das ganze auf einem Parkplatz nochmal. Moderne Technik machts möglich :).
Erstmal kleine Route von 2-3 Stunden ausgehend südlich von Hamburg nach Richtung Hannover. Da müsste ich eh vorbei. Apropos: Den Motorrad-Routenplaner 2008/2009 kann ich nur empfehlen. Wenn du da eingibst „schöne Strecke“ dann IST die Strecke auch schön! Gibt’s bei Polo in Freiburg zum Ladenpreis von 10 EUR. Ich hab extra nochmal nachgefragt. Kein Fehler. Sagen die.
Also führt mich die Route über 150 km von Hamburg über’s Land nach Hannover. Wunderbar. Wie ich so durch die Landschaft gleite merke ich beim Kontrollblick auf den Tacho wie meine Gashand automatisch 80 km/h eingeregelt hat. Ein Schelm wer sich dabei was denkt…. 😀
100 fahren ist richtig Arbeit!
Auf dem Weg werde ich durch Straßenschilder vor „Knallgeräuschen“ und später vor „Reflektoren“ gewarnt. Das mit Knallgeräuschen kann ich verstehen, in der Nähe einer Munitionsfabrik. Aber was es mit den Reflektoren auf sich hatte: Keine Ahnung!
Es ist übrigens auch ein Gerücht dass die Leute in Norden kühl sind. An einer Tankstelle bei Celle habe ich ausgesprochen aufgeschlossene, freundliche und herzliche Menschen erlebt. Also nix glauben: Selbst hinfahren!
Und je näher ich Hannover komme, denk ich mir so: Ist ja eigenlich nur ein Katzensprung nach Hause, dann hätte ich morgen noch den ganzen Tag und könnte noch auf den Schauinsland. Die Strecke ist am Wochenende gesperrt und da komm ich sonst nie zu. Gedacht, getan, also ab nach Haus!
Da ich keine Lust hab zu heizen, fahr ich so 140 vor mich hin. Und wieder was gelernt: Mit der Q bei konstant 140 auf der Autobahn braucht sie exakt 5 Liter. Und dazu: 140 ist so ne Geschwindigkeit die sich gut fahren lässt, relativ wenig anstrengend ist, du kommst gut durch und kannst längere Stücke fahren. Hätt ich nicht gedacht und bin insgesamt auch nicht langsamer als „geheizt“.
Auf dem Weg ist mir noch was aufgefallen: Heut ist der Tag der stillstehenden Windräder. Locker über die Hälfte aller Windräder im Norden Deutschlands standen still. Sonst kommt das ja auch schon mal vor dass das ein, oder andere, nix tut. Aber gleich so viele?
Und wie ich so zu Hause angekommen bin, mach ich noch nen letzten Check. Ich glaub, die Reifen kann ich echt weg tun. Die sind hin. Da waren einfach zu wenige Kurven. Und die waren vor der Tour nagelneu!
Jetzt sitz ich auf der Terasse, es ist dunkel (!), die Grillen zirpen, ich schreib an diesem Beitrag und EINE Mücke hat mich grad besucht. EINE Mücke! 🙂
Und so war dieser letzte Urlaubstag wie der ganze Urlaub: Spontan, ungeplant und gut! Wer’s nachmachen will, ich kann’s nur empfehlen. Ein Erlebnis, das hängen bleibt.