Corona-Lagerkoller-Flucht-Tour
28. März 2020 – 234.8 km in die Ostschweiz
Die Corona-Kacke geht mir auf den Sack und so langsam bekomme ich nen Lagerkoller. Ich kann ja sehr gut mit mir alleine klar kommen. Aber mit Skigebiete zu, Schwimmbäder zu, Kieser zu, da bleibt mir so gar keine meiner üblichen Sportarten. Hätte mir vor 10 Jahren jemand gesagt, ich würde mal Lagerkoller bekommen, wenn ich keinen Sport mehr machen dürfte, dann wäre „Vogel zeigen“ sicherlich noch Understatement gewesen.
Ich hoffe nur, das der gute Herr Horx recht behält und am Ende alles gut geworden sein wird, wenn wir zurück gucken.
Aber wnigstens war heute das Wetter gut und ich hab die Dicke mal wieder ausführen können.
Ergab sich auch ganz gut, weil ich mir mit dem wundervollen Transa-Abschiedsgutschein von den Kollegen ein neues Trinksystem bestellt hatte und das wollte ich mal ausprobieren, bevor ich damit auf Tour gehe — hoffend, dass mein Kombi-Trial-Grossenduro-Training im Enduropark Hechlingen Ende Mai, Touratech Active Adventure Mitte Juni und Transitalia Marathon Ende September überhaupt stattfinden dieses Jahr.
Mein bisheriges Trinksystem war ein CamelBak Antidote Reservoir (Grösse 2,0 L)
PROs für mich
- Passt in die in der Töff-Jacke eingearbeitete Rückentasche der BMW Rallye Kombi
- Leicht zu befüllen und zu reinigen
CONs für mich
- Schmeckt nach Plastik
- 2 Liter sind oft zu wenig wenn’s draussen was heisser ist
An die zwei Liter habe ich mich gewöhnt aber der Plastikgeschmack ist auch nach reichlichem Gebrauch und 4 Jahren nicht weg. Gesund ist das sicherlich auch nicht. Also wurde es Zeit, mal ein neues zu probieren: Mehr Volumen, mit (hoffentlich) weniger Plastik-Geschmack.
Hab die vorhandene Zeit genutzt mal bein Transa zu recherchieren und mich für das Platypus BIG ZIP EVO RESERVOIR 3.0 L entschieden.
Kurzer Einschub: Ich fand zwar den Trinkbeutel, aber keinen Rucksack dafür. Kurzerhand an Transa geschrieben. Hingehen ist ja gerade leider nicht. Per E-Mail kam eine Tip-Top-Beratung zurück, Fragen alle beantwortet und eine Liste mit Rucksäcken die dazu passen. Respekt und Dank an Chris und Team von Transa für so gutem Service bei solch widrigen Umständen. Grosses Kino! Das musste mal gesagt werden.
Zurück zum Bericht: Trinksystem und Rucksack passen gut zusammen. Gefüllt ist das Trinksystem ein klitzekleines bisschen zu gross für die eigentlich dafür vorgesehene Tasche im Rucksack, aber mit ein wenig drücken gehts. Und wenn ein wenig draus getrunken wurde, dann passt’s eh. Das Highlight: Kein Geschmack nach Plastik. Und 3 Liter hab ich heute nicht leer bekommen. Gutes Zeichen. Für den Töff-Helm sind die 90° vom Camelbak besser geeignet als der weitere Winkel vom Platypus. Aber mit ein bisschen Übung gehts. Ungünstig fand ich, dass der Schlauchverschluss vom Platypus quer stehen muss, damit’s offen ist. Erstens unlogisch und zweitens steht’s ab und ist damit eigentlich immer im Weg. Aber auch daran hab ich mich schnell gewöhnt.
Was beide haben: Wenn man das Ventil unglücklich trifft, fängt’s an zu sabbern. Beim Platypus heisst es zwar „auslaufsicher“ in der Werbung, aber als ich im Aufzug nicht aufgepasst hab und einfach nur unglücklich ans Ventil gekommen bin, hab ich dann doch unter mich gelassen.
Fazit insgesamt: Bin sehr zufrieden und die beiden CONs vom Camelbak sind damit behoben. Empfehlenswert!
Die Tour selbst ging heute in die Ostschweiz. Musste mal wieder feststellen, dass es echt hübsch da ist und auch super schön zu fahren.
Die Temperaturen sind auch sehr angenehm. Aber lange ist’s hier auch noch nicht warm, wie ich festestelle…
Am Scheitelpunkt der Tour hatte ich eigentlich ein paar km Schotter angesteuert. Zumindest ein paar km Schotter, die vor ein paar Jahren noch da waren. Hab erst gedacht, ich hätte mich verfahren. Aber heute ist ein Grossteil davon geteert und nur noch anderthalb km unbefestigte Strasse übrig. Die ist aber so fest gefahren, dass es schon fast als fester Belag durchgeht. Aber was soll’s? Hat trotzdem Spass gemacht und tausend mal besser als daheim zu sitzen.
Und zum Schluss kommt dann noch die Warnung von der Wetter-App vor heftigem Schneefall morgen in Engelberg. Wohlgemerkt, als ich auf einer Töff-Tour bin. Wohlgemerkt, nachdem es den ganzen Winter extrem wenig geschneit hat. Wohlgemerkt, nachdem das Skigebiet wegen Corona zu hat. Wohlgemerkt Ende März. Mehr als „Ehrlich? :-O“ fällt mir dann auch nicht ein.