301.0 km von Oradea nach Budapest
Der Tag beginnt spannend mit der Überquerung der Strasse vor dem Hotel. 4-spurig und man darf 100 km/h fahren. Da bekommt der Begriff Blitzstart gleich mal eine besondere Bedeutung. Dafür bin ich dann auch gleich an der Grenze und ohne weiteres Aufheben in Ungarn. Die Uhr wieder um eine Stunde zurück stellen nicht vergessen. Bzw. das iPhone macht das von selbst.
Erstmal nach der Grenze mit Geld, Wasser und einem Happen für den Mittagssnack eindecken. Der Geldautomat schockiert mich zunächst etwas. Er bietet mir die Abhebungsbeträge in 10’000er Schritten an. Ungarische Forint, HUF. Die Zahlen hier sind ganz schön gross. Mein Einkauf von 6 Litern Wasser, einer Dose Pepsi, Zahnpasta, zwei Brötchen, Käse und einer Tüte Bacon-Chips kostet dann auch stolze 1’443 HUF. Das sind zum Glück grade mal 5 CHF. Womit das Ganze dann wieder recht günstig ist. Aber es war ein Coop. Und sogar diese Woche mit Wenger in der Aktion.
Auch die Sprache ist eher gewöhnungsbedürftig. Manchmal verstehe ich nur Gyros. Die Google Translate Übersetzung macht mich auch nich viel schlauer: Gyros Hambo Roasted Roast. Im richtigen Moment reicht aber Gyros — vorausgesetzt, es heisst das gleiche wie bei uns.
Dafür gibts auch hier die mittlerweile vertrauten Pferdekarren-Verboten-Schilder. Die allerdings meist gemeinsam mit Treckern und Velos verboten werden.
Und dann wieder die Frage: Die schnellere und kürzere Strecke oder die etwas längere und langsamere? Ich entscheide mich für die zweite Option und liege goldrichtig. Es geht gradewegs auf einen Männerspielplatz. 30km lange Piste zum Im-Stehen-Fahren. Dazwischen mit Gewittereinlage, damits auch nicht zu langweilig wird. Das Thermometer fällt innerhalb von ein paar Kilometern mal um 10°C. Kam mir grade recht die Abkühlung per Regen und Temperaturabfall.
Wenn man sich das Video anschaut, dann weiss man auch weshalb das Mopped von unten jetzt so aussieht, wie es aussieht. Wie hiess es die Tage noch irgendwo? Männer werden 7. Danach wachsen sie nur noch. Die Geschwindigkeit täuscht übrigens. Das liegt nur am Weitwinkel. ?
Danach wurde es weniger lustig. Plötzlich kommt schon Budapest und es sind nur noch 10 km. Einmal mehr weiss ich, warum ich wenn immer es geht, Städte mit dem Mopped meide. Für die 10 km habe ich dann auch fast eine Stunde gebraucht. Verkehrstechnisch ist Budapest voll die Pest. So viel Stau habe ich noch selten gesehen. Da ist selbst Zürich harmlos dagegen. Und Zürich finde ich schon schlimm. Aber sie haben hier auch die Rote Welle. Wenn man 50 fährt, hat man alle Ampeln rot. Wenn man im Stau steht (was meistens der Fall ist) allerdings auch. Also steht man sich so durch die Stadt. Als ich im Hotel ankomme, frage ich dir Einheimischen erstmal, ob das immer so sei. Lapidare Antwort: „Ja“.
Da fahre ich tatsächlich lieber 5’500 km durch den Balkan als einmal durch die Stadt. Die 5’500 habe ich nämlich mittlerweile gefahren.
Oh. Und scheinbar hat mich mein Eindruck nicht getrogen. Kaum bin ich wieder in einem Land, in dem sich die Leute etwas mehr um Verkehrsregeln scheren, gehts weiter. Heutige Beute: 3 x Seitenstrasse, 1 x Parkplatz. Da scheint es tatsächlich einen Zusammenhang zu geben.