Fast 800 km Autobahn mit dem Mopped. Heftig. Aber tatsächlich hat mir das geholfen, nach ein paar anstrengenden Wochen runter zu kommen. Fast wie Meditation.
Wie jedes Jahr bisher gehts auf zum Transitalia Marathon. Ok. Rumänien liegt von Zürich nach Rimini nicht gerade auf dem Weg. Aber dafür der ACT Rumänien als Ziel. Ich hab meinen Kumpel lang genug genervt, dass wir den mal machen. 😉
Und was liegt näher als den ACT mit dem TM zu verbinden. Also nicht streckenmässig. Vom Fahren – abseits der Touren ist das ziemlich blödsinnig. Aber das macht nix. Mancher Blödsinn muss um der lieben Seele Friedens willen einfach sein.
Und dafür muss ich halt erstmal nach Rumänien. Morgen nochmal 600km und da treffen wir uns dann. Freu mich schon!
20. Juli 2020 – 440.4 km Zürich – Klausen – Susten – Grimsel – Nufenen-Tremola – Gotthard – Zürich
Am Wochenende war’s warm und schön. Deswegen hab ich mich gerade nicht getraut mich auf den Töff zu schwingen weil sicher andere auch noch auf die Idee gekommen waren, der Hitze in die Berge zu entfliehen.
Daher hab ich mich spontan für Montag entschieden, da sollte nicht viel los sein.
Die Strecke war mit etwa 500 km geplant und nachdem ich dieses Jahr noch nicht so wirklich viel gefahren bin, ahnte ich schon, dass das etwas anstrengend werden könnte. Glücklicherweise bin ich ansonsten mit Joggen, Kieser und Schwimmen ganz gut in Schuss, so dass ich mir das schon zutrauen konnte. Zugegebenermassen hab ich vor dem ersten und nach dem letzten Pass ein wenig Autobahn eingebaut, sonst wär’s nicht zu machen gewesen, die Landschaft auch noch zu geniessen.
Erste Station soll der Klausenpass sein. In der Anfahrt kommt es mir manchmal so vor, als führe ich durch eine Spielzeugeisenbahn-Landschaft. Zumindest kommt mir der Gedanke wenn ich die Schienen sehe, die sich durch eine fast schon kitschig schöne Landschaft ziehen.
Den Pass bin ich vor X Jahren das letzte Mal gefahren und hatte ihn war als ganz OK aber auch nicht als „den Brüller“ im Kopf. Aber diesmal fand ich ihn ausgesprochen gut zu fahren. Guter Mix aus allem nebst ein paar langweiligen Stücken. Aber insgesamt durchaus sehr schön fahrbar. Und die ein oder andere Kehre war ja auch dabei.
Danach Fehlentscheid bzw. Fehlprogrammierung. Als das Navi, was ich noch auf „schnellste Strecke“ stehen hatte, mich auf die Autobahn lotst, ist es schon zu spät. Die nächste Ausfahrt wird vom Urlaubsverkehr durch den Gotthard-Strassentunnel verstopft und ich stehe im Stau. Bei 30°C im Schatten – nur ohne Schatten. Zum Glück hatte ich meinen Trinkrucksack mit 3 Litern Inhalt dabei.
Das hatte ich mir anders vorgestellt. Zumal ich neben der Autobahn eine wunderbare Strasse sehe auf der nix los ist. Aber rüberhüpfen geht nicht. Zumindest sehe ich an der Route, dass diese Strasse für den Rückweg vorgesehen ist.
An der Ausfahrt zum Susten stockt es weil Polizei jeden Einzelnen prüft und scheinbar alle wieder auf die Autobahn zurück schickt, die nur den Stau umfahren wollen. Glücklicherweise sehe ich nicht so aus als würde ich den Stau nur umfahren wollen und ich werde nichtmal angehalten. Endlich wieder freie Fahrt. Und in der Tat: Ich hatte auch im weiteren Verlauf des Tages die Pässe fast für mich alleine. Hier und da ein Wohnmobil oder ein Langschaftsgeniesser aber das war’s.
Kürzlich sagte mir mal jemand, dass der Susten noch einer der lanschaftlich schönsten Pässe ist. Als ich ihn fahre erinnere ich mich wieder an den Spruch und er stimmt. Wunderbare Landschaft und ich werde auch zum Landschaftsgeniesser ?.
Die Passhöhe hat es auch in sich.
Kurz hinter dem Pass musste ich nochmal anhalten. Der Steingletscher, der unter sich in den Steinsee macht war einfach zu hübsch anzuschauen.
Allerdings bekommt man Depressionen, wenn man sich das Bild von derselben Stelle aus 2003 auf Wikipedia anschaut. Das ist heftig. Wir reden hier nicht von zig Jahren. Gerade mal 17 Jahre zwischen den Bildern und der Rückzug ist deutlich zu sehen.
Weiter zum Grimsel, der sich auch nicht lumpen lässt. So langsam komme ich wieder ins Kurvenfahren rein und fahre von Kurve zu Kurve entspannter. Erst am Stausee vorbei dessen Staumauer schon von unten mächtig imposant ist. Die Aussicht von oben ist allerdings noch imposanter.
An der Stelle an der das Foto entstanden ist, erfahre ich dann etwas über die aktuelle Baustelle dort. Da bauen die Schweizer „einfach mal so“ ne neue Staumauer vor die alte, die nach knapp 90 Jahren nun mal langsam am Ende ist. Hab einen wunderbaren Bericht im SRF gefunden, der das ganze Bauprojekt noch imposanter macht.
Oben am Pass angekommen gibt’s – wie kann’s auch anders sein – wieder mal nen See auf der Passhöhe. Wird ja gerne genommen. So ein See oben. In dem Fall der Totesee oder Totensee, der zum einen ein Stausee ist und zum anderen so heisst, weil dort scheinbar früher mal Soldaten reingetrieben worden sind, sagt Wikipedia. Und auch hier auf fast 2’220 Meter ist schön kühl und auszuhalten.
Weiter zum Nufenen. Auch wunderbar zu fahren. Zahlt sich aus, dass ich den Montag genommen habe. Toll leer. Und oben auf knapp 2’500 m ist’s mit nur 16°C sogar fast ein wenig frisch. Gerade richtig. Hier gibt es sogar noch den ein oder anderen Schneehaufen, der sich bis in den Juli hinein gerettet hat. Verständlich wenn man bedenkt, dass es im Flachland ja nicht jeden Tag 30°C sind.
So hoch bekommt man wirklich ein wenig das Gefühl, auf alles runter zu gucken. Wobei 2’500 m ja nicht wirklich hoch ist. Aber trotzdem.
Auf der anderen Seite gehts ins Tessin, wie man unschwer erkennen kann.
Dann weiter zur letzten Station, über die Tremola, der alten Kopfsteinpflasterstrasse, die über 24 Kehren von Airolo hoch zum Pass geht und ihren Namen mit Stolz und zu recht trägt. Aber deswegen fahr ich sie ja. Mag’s ja wenn der Untergrund was zu bieten hat. Die Strasse hat sogar eine eigene Website.
Ich bin ja mit meiner GS schon relativ gut gefedert und im Stehen macht einem so eine Strasse schon dreimal nichts. Immer wieder frage ich mich, wieso man sich so eine Strasse mit dem Velo antut. Und ich rede nicht von gut gefederten Mountain-Bikes. Ich rede von Renn-Velos mit 0.0 Federung. Davon habe ich mehr als eines gesehen und zwar rauf sowohl als runter. Autsch! Also mal ne ordentliche Dosis Respekt dafür.
Die Aussicht oben ist auch recht akzeptabel. Und hat der Pass hat natürlich den obligatorischem See, den „Lago della Piazza“.
Auf der anderen Seite gehts über die neue Gotthard-Strasse wieder runter da der Rest der Tremola wegen Bauarbeiten gesperrt ist. Und dann eben nicht direkt auf die Autobahn sondern noch ein Stück auf der Strasse, auf die ich auf dem Hinweg schon ein Auge geworfen hat. Die lohnt sich und ist ein wunderbarer Abschluss. Trotzdem nehme ich dann die nächste Autobahnauffahrt da das Sitzen nach 7 Stunden reiner Fahrtzeit doch so langsam mühselig wird.
Auf dem Rückweg wieder was gelernt: In Uri ist der Sprit verhältnismässig teuer. Teils 17 Rappen teurer pro Liter als ich das am Vormittag im Kanton Glarus gesehen habe. Da musste ich aber noch nicht tanken. Zum Glück reichts bis Zürich wo ich an der Tankstelle Binz, in der Binzstrasse 1, 8045 Zürich noch günstiger als in Glarus tanke. Die Tanke ist mein Geheimtipp.
Um acht bin ich kaputt aber glücklich nach 440 km, 8 Stunden Fahrtzeit, 5 Pässen und jeder Menge toller Erlebnissen wieder daheim.
12. Juni 2020 – 207.6 km Zürich – Pragelpass – Ibergeregg – Zürich
Heute war der Tag überraschenderweise früher verfügbar als erwartet. Das Wetter war prächtig und ist für die kommenden Tage wieder schlechter vorausgesagt. Und der Pragelpass der beim letzten Mal noch zu hatte, hat auf. Eine gute Gelegenheit. Das wird zwar eine Stunde Ab- und Rückfahrt aber es ist ja lange hell.
Das Fahren gegen die Sonne ist zwar immer noch unlustig aber mit dem langen Schirm am Helm und Sonnenvisier ganz erträglich.
Und dank einiger Umleitungen bekomme sich schon einmal Idee, was mich erwartet.
Eigentlich wollte ich ja noch die Pässe Haggenegg und Chatzenstrick (auf Hochdeutsch: Katzenstrick) besuchen, aber weil’s so schön war und ich gebummelt hab wurde es zu spät und die beiden musste ich überspringen. Wobei die Aussicht von da oben auch schon ganz ordentlich sein muss.
Irgendwie kam mir die Strasse besser vor als ich sie in Erinnerung hatte. Das lag wohl daran, dass die Passstrasse mittlerweile sehr gut ausgebaut wurde – leider. Zumindest letztes Jahr war das noch nicht der Fall, sagt alpenrouten.de. Auch die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 40 km/h von Osten angefahren fand ich auch ein wenig sehr gemütlich. Aber die Landschaft war’s definitiv wert, bei langsamen Fahren genossen zu werden.
Oben dann bei traumhafter Weitsicht eine traumhafte Aussicht. Gar nicht so übel für knappe 1550m hoch. Wär’s nicht schon so spät gewesen, wär ich noch länger geblieben. Aber dafür war auch fast nichts los da oben und ich hatte mit ein paar wenigen anderen den Pass für mich 🙂
Auf der Rückfahrt gab’s auch den ein oder anderen Hingucker. Über Ibergeregg zurück und dann plötzlich macht sich ein Panorama auf, das nicht nur ich fotografieren wollte. Ein anderes Pärchen stand da auch und hat die Aussicht genossen.
Ibergeregg, Aussicht
Alleine dafür hat sich die Tour schon gelohnt. Zum Heulen schön 🙂
Der See da im Hintergrund müsste der Lauerzersee sein der von dem Punkt aus ca. 10 km Luftlinie entfernt war
Dieses Bergpanorama erinnert mich brutal an eine Kunstunterrichtstunde in der wir mal genau so ein Panorama malen mussten und darauf achten, dass die Berge von vorne nach hinten immer blasser wurden. Was einem für kruse Sachen im Gedächtnis bleiben ….
7. April 2020 – 269.5 km rund um den Vierwaldstättersee
Heute war wieder einmal einer dieser Tage. Es ging einfach nicht mehr anders. Einmal die Woche muss ich mindetens sowieso ins Büro zum Post abholen. Und da mein Büro direkt am Vierwaldstättersee ist, kann man ja das Notwendige mit Spass verbinden und mit dem Töff fahren.
Und einmal mehr stelle ich fest: Das Land in dass es mich rein zufällig verschlagen hat, ist echt verdammt hübsch. So hübsch, dass es fast schon unverschämt ist. Hier bleib ich 🙂
Und man mag’s nicht glauben, aber in Zug und Schwyz gibts tatsächlich noch den ein oder anderen Meter ungeteerte Strasse, die man befahren darf. Immer nur stückchenweise, mal ein paar 100 Meter hier und ein paar 100 Meter da, aber immerhin. Und hübsch ist immer noch.
Leider war die eigentlich geplante Tour nicht ganz so möglich, wie gedacht weil die Fähre über den Vierwaldstättersee leider auch eine Corona-Pause hatte. Hätte ich mal vorher geguckt…. Also auch wieder zurück, einmal ganz rum :-O statt mittendurch.
Eigentlich wollte ich ja auch mal über den Pragelpass der einerseits zwar mit Wintersperre angegeben war aber anderseits wegen Bauarbeiten nur zu bestimmten Zeiten gesperrt. Daher war nicht ganz klar, ob er nun zu ist oder nicht. Eigentlich ist er für fast alles und jeden und zu den meisten Zeiten gesperrt. Von daher war die Chance klein, aber einen Versuch war es wert.
Und da ich nur noch eine halbe Stunde bist 16:00 Uhr hatte, hab ich eben bei wunderbarem Wetter und Wahnsinns-Umgebung im Muotathal gewartet und binnatürlich pünklich um 16:00 Uhr erst wieder losgefahren.
Hat aber nichts genützt. War tatsöchlich zu. Merke: Wenn Schweizer Webseiten was sagen, dann stimmt’s.
Und so sieht meine Tour nach ziemlich vielen Sackgassen aus. War sie auch :-D. Also rumdrehen und dann aber auf schnellstem Wege zurück. So langsam wurde die Zeit knapp
Die Corona-Kacke geht mir auf den Sack und so langsam bekomme ich nen Lagerkoller. Ich kann ja sehr gut mit mir alleine klar kommen. Aber mit Skigebiete zu, Schwimmbäder zu, Kieser zu, da bleibt mir so gar keine meiner üblichen Sportarten. Hätte mir vor 10 Jahren jemand gesagt, ich würde mal Lagerkoller bekommen, wenn ich keinen Sport mehr machen dürfte, dann wäre „Vogel zeigen“ sicherlich noch Understatement gewesen.
Ich hoffe nur, das der gute Herr Horx recht behält und am Ende alles gut geworden sein wird, wenn wir zurück gucken.
Aber wnigstens war heute das Wetter gut und ich hab die Dicke mal wieder ausführen können.
Ergab sich auch ganz gut, weil ich mir mit dem wundervollen Transa-Abschiedsgutschein von den Kollegen ein neues Trinksystem bestellt hatte und das wollte ich mal ausprobieren, bevor ich damit auf Tour gehe — hoffend, dass mein Kombi-Trial-Grossenduro-Training im Enduropark Hechlingen Ende Mai, Touratech Active Adventure Mitte Juni und Transitalia Marathon Ende September überhaupt stattfinden dieses Jahr.
Mein bisheriges Trinksystem war ein CamelBak Antidote Reservoir (Grösse 2,0 L)
PROs für mich
Passt in die in der Töff-Jacke eingearbeitete Rückentasche der BMW Rallye Kombi
Leicht zu befüllen und zu reinigen
CONs für mich
Schmeckt nach Plastik
2 Liter sind oft zu wenig wenn’s draussen was heisser ist
An die zwei Liter habe ich mich gewöhnt aber der Plastikgeschmack ist auch nach reichlichem Gebrauch und 4 Jahren nicht weg. Gesund ist das sicherlich auch nicht. Also wurde es Zeit, mal ein neues zu probieren: Mehr Volumen, mit (hoffentlich) weniger Plastik-Geschmack.
Kurzer Einschub: Ich fand zwar den Trinkbeutel, aber keinen Rucksack dafür. Kurzerhand an Transa geschrieben. Hingehen ist ja gerade leider nicht. Per E-Mail kam eine Tip-Top-Beratung zurück, Fragen alle beantwortet und eine Liste mit Rucksäcken die dazu passen. Respekt und Dank an Chris und Team von Transa für so gutem Service bei solch widrigen Umständen. Grosses Kino! Das musste mal gesagt werden.
Zurück zum Bericht: Trinksystem und Rucksack passen gut zusammen. Gefüllt ist das Trinksystem ein klitzekleines bisschen zu gross für die eigentlich dafür vorgesehene Tasche im Rucksack, aber mit ein wenig drücken gehts. Und wenn ein wenig draus getrunken wurde, dann passt’s eh. Das Highlight: Kein Geschmack nach Plastik. Und 3 Liter hab ich heute nicht leer bekommen. Gutes Zeichen. Für den Töff-Helm sind die 90° vom Camelbak besser geeignet als der weitere Winkel vom Platypus. Aber mit ein bisschen Übung gehts. Ungünstig fand ich, dass der Schlauchverschluss vom Platypus quer stehen muss, damit’s offen ist. Erstens unlogisch und zweitens steht’s ab und ist damit eigentlich immer im Weg. Aber auch daran hab ich mich schnell gewöhnt.
Was beide haben: Wenn man das Ventil unglücklich trifft, fängt’s an zu sabbern. Beim Platypus heisst es zwar „auslaufsicher“ in der Werbung, aber als ich im Aufzug nicht aufgepasst hab und einfach nur unglücklich ans Ventil gekommen bin, hab ich dann doch unter mich gelassen.
Fazit insgesamt: Bin sehr zufrieden und die beiden CONs vom Camelbak sind damit behoben. Empfehlenswert!
Die Tour selbst ging heute in die Ostschweiz. Musste mal wieder feststellen, dass es echt hübsch da ist und auch super schön zu fahren.
Die Temperaturen sind auch sehr angenehm. Aber lange ist’s hier auch noch nicht warm, wie ich festestelle…
Am Scheitelpunkt der Tour hatte ich eigentlich ein paar km Schotter angesteuert. Zumindest ein paar km Schotter, die vor ein paar Jahren noch da waren. Hab erst gedacht, ich hätte mich verfahren. Aber heute ist ein Grossteil davon geteert und nur noch anderthalb km unbefestigte Strasse übrig. Die ist aber so fest gefahren, dass es schon fast als fester Belag durchgeht. Aber was soll’s? Hat trotzdem Spass gemacht und tausend mal besser als daheim zu sitzen.
Und zum Schluss kommt dann noch die Warnung von der Wetter-App vor heftigem Schneefall morgen in Engelberg. Wohlgemerkt, als ich auf einer Töff-Tour bin. Wohlgemerkt, nachdem es den ganzen Winter extrem wenig geschneit hat. Wohlgemerkt, nachdem das Skigebiet wegen Corona zu hat. Wohlgemerkt Ende März. Mehr als „Ehrlich? :-O“ fällt mir dann auch nicht ein.
17.+20. März 2020 – 245.9 km rund um Zürich – Ost und West
Huii. Endlich mal wieder auf zwei Rädern mit Motor unterwegs. Hab die Honda und die BMW mal wieder aus dem Winterschlaf geholt. Dafür dass ich die Honda in den letzten Jahren (seit ich die GS Adventure habe) fast gar nicht gefahren bin, springt sie mit neuer Batterie so ziemlich sofort an. Ich bin beeindruckt. Und dafür das ich jetzt den ganzen Winter noch nicht gefahren bin, fühlt sich das auch alles wieder sehr normal an.
Trotzdem bin ich vorsichtig, muss mich ja nicht gleich auf der ersten Ausfahrt maulen.
Nur der Blinkerschalter, den hat’s ein wenig erwischt und die linke Seite geht nicht. Kurz bei Händler vorbei und hatte schon so gut wie einen neuen bestellt. Beim Losfahren vom Händler geht er dann wieder. Also alles wieder abgeblasen. Spinnt zwar weiterhin aber mit ein wenig Kriechöl und zwei Tage warten war er wieder wie neu.
Ein paar Tage später auch noch die BMW ausgeführt und auch hier: Fühlt sich an als wär ich gestern erst abgestiegen. Das beruhigt.
Ein paar Erkenntnisse: Mopped fahren macht Spass. Und wie. Auch das beruhigt. Am Ende der Saison wird’s so „normal“ so dass ich mich immer wieder freue, wenn ich mich freue wenn die neue Saison losgeht.
Und wieder einmal gemerkt: Gegen die tief stehende Sonne fahren ist scheisse. Das hat mich dazu verleitet, die Schirmverlängerung (hab den Nexx Endurohelm, schon den zweiten davon und bin sehr zufrieden) mal anzubringen.
Bei der zweiten Ausfahrt will mich das Navi durch die Stadt schicken. Naja, denk ich. Versuchst du es. Die Stadt dürfte ja nicht SO voll sein. Aber ich war dann doch überrascht, dass es grüne Welle gab (gibt’s sonst nie) und ich tatsächlich gegenüber der vom Navi prognostizierten Zeit nur 4 Minuten drüber bin. Sonst sind 30+ Minuten durch die Stadt nicht ungewöhnlich. Vermeide ich üblicherweise wie das Corona-Virus. Aber diesmal gehts gut.
Und zum Schluss noch ein guter Rat, den ich von nem Offroad-Kumpel die Tage bekommen habe. Wahr ist’s! 😀
9. September 2018 – 1’121.1 km von Sitges nach Zürich
Damit der Aufbruch am Sonntag nicht zu lange dauert, habe ich am Samstag schonmal vorgepackt, was zu packen war.
Am Sonntag „morgen“ war dann Aufbruch angesagt. Nach der letzten Party am Samstag dachten wir uns, dass Aufstehen um 10 sicher nicht zu früh, aber auch nicht zu spät ist. Dummerweise hatte niemand von uns dran gedacht, dass es eine Check Out Zeit gibt. Und die war um 10:00 Uhr. Ups.
Glücklicherweise haben’s die Spanier nicht so mit der Pünktlichkeit und bis wir um 12:00 Uhr alles gepackt haben, ist noch keiner aufgetaucht, der uns mit dem Wischmop rausfegt.
Also ab auf den Töff und los. Ich hatte mir gedacht, dass es sicher schöner ist, die letzte Nacht vor dem Wiedereintritt ins Arbeitsleben im eigenen Bett zu verbringen und wollte mal gucken, ob das Durchfahren klappt. Klappte auch ganz gut. In den ersten drei, vier Stunden habe ich nur 10 Minuten durch kleinere Pausen verloren die ich aber fast vollständig wieder aufholen konnte.
Ich wusste ja, dass mir irgendwann der Hintern vom vielen Sitzen schmerzen wird. So wirklich viel Bewegung bekommt man ja auf dem Sattel bei Langstrecke auf der Autobahn nicht. Also habe ich sehr rechtzeitig mit Gewichtsverlagerung und kleineren Bewegungen begonnen. Und das hat tatsächlich geholfen. War nicht so schlimm wie sonst. Was keineswegs heissen soll, dass es angenehm war 😉 . Aber es ging.
Auch wenn knapp nach der Hälfte die Pausen häufiger und länger wurden, so dass ich insgesamt dann doch zwei Stunden später als ursprünglich vom Navi prognostiziert, angekommen bin. Aber das ist OK. Bei 12 Stunden für 1’100 km kann man nicht meckern.
Und sogar meine Reifen haben gehalten. Ich war mir zwar sicher, dass noch ein wenig drauf ist wenn ich ankomme. Aber ich fürchte, das war bzw. ist jetzt sehr hart an der Grenze zu dem was noch erlaubt ist. Aber am Donnerstag gibts ja nen Continental TKC 80 neu drauf, Eigentlich wollte ich ja wieder den Heidenau K60 Scout, aber für den Transitalia Marathon in zwei Wochen wird der TKC empfohlen. Also mal wieder den für eine Runde drauf. Und neue Stiefel. Die alten haben jetzt über 70’000 km runter und sind definitiv mal um.
Leider spackt das Navi rum und hat sich sicher 10 mal neu gebootet. Ganz schön lästig. Heute mal ein Kartenupdate gemacht und mal gucken, wie sich das entwickelt.