3. September – 177.6 km von Alta nach Sørkjosen
Polarlichter hat es letzte Nacht nicht gegegben. Und das, obwohl ich mir den Wecker jede Stunde bis um zwei gestellt hatte. Die beiden Australier sagten, sie hätten um drei mal geguckt, aber da war auch nichts. Damit hätten wir wohl die ganze Nacht abgedeckt gehabt und ich habe zumindest nichts verpasst.
Da die Etappe heute eher kürzer ausfällt, lasse ich mir Zeit mit dem Aufbruch. Hetzt mich ja keiner. Ausserdem gefällt mir der Ort sehr.
Nachdem ich dann aus Alta raus bin, erschrecke ich erstmal: Nach 322 km rechts abbiegen. An der Ostseite von Schweden heisst das tatächlich: So lange geradeaus. Aber hier gibts ja zum Glück Fjorde und da ist das alles andere als geradeaus.
Putzig fand ich auch, dass mich mein Navi teils auf Tauchfahrt wähnt. Dabei wars heute gar nicht nass. Nicht ein bisschen.
Als mir in der Nähe von Alta dann ein Langlaufskifahrer auf Sommer-Rollen-Trainingsski auf der Strasse entgegenkommt und das Auto dahinter brav wartet bis ich vorbei bin merke ich, dass ich darüber ganz überrascht bin, dass ich darüber nicht überrascht bin. Ich finde das mittlerweile ganz normal, dass solche Sportler auf der Strasse unterweg sind und sich keiner grossartig drüber wundert oder aufregt.
Das Wetter ist ganz OK. Zwischen 6°C und 12°C, aber meist sonnig. Der Herbst ist hier ‚unten‘ noch nicht angekommen, die Bäume sind alle noch grün. Und überhaupt: Es gibt wieder Bäume! Nicht nur so Krüppel-Busch-Dinger.
Die Sonne hat auch dazu beigetragen, dass ich mehr als einen Fotostopp gemacht habe. Und das nicht umsonst.