18. September – 489.3 km von Newcastle nach Foyers
Der Linksverkehr ist erstmal sehr gewöhnungsbedürftig. Ich fühle mich ein wenig wie ein Fahranfänger und im allerersten Kreisverkehr erschrecke ich ganz ordentlich, als mir ein Fahrzeug aus der ‚falschen‘ Richtung entgegenkommt. Aber man gewöhnt sich schnell dran. Am erstaunlichsten fand ich, dass es nach ein paar Kilometern schon ganz von selbst und ohne Nachdenken an einer Kreuzung erst nach rechts, und dann erst nach links zu gucke. Nur an komplizierten Kreuzungssituationen bin ich zunächst noch etwas verloren. Aber auch das legt sich. Ebenso gewöhne nich ich wieder schnell an Geschwindigkeiten und Entfernungen, die in Miles (per hour) und Yards gemessen werden.
Die Schottische Grenze ist tatsächlich eine Grenze und mir wird erstmal bewusst, dass das mit Grossbritannien, England, Schottland und Wales viel näher am Konstrukt der EU mit den einzelnen Ländern als an einem Land mit Bundesländern ist. Jetzt kann ich mich über den Brexit gleich noch mehr amüsieren.
Irgendwie ist das Gras in Schottland auch grüner, als das in England. Aber das mag natürlich täuschen. Liegt bestimmt nur am Licht.
Die Schotten sind mir gleich sympathisch. In einer Kolonne hinter einem langsamen LKW passiert mir etwas, das habe ich noch nie erlebt: Autos in der Kolonne ziehen auf meiner Spur zur Seite, damit ich trotz des Gegenverkehrs überholen kann.
Und dann in die Highlands. Die Vegatation ist ein wenig wie am Nordkapp. Flechten und Gräser, wenig Bäume. Ab und an ein Hof. Viel Wind. Nur hügeliger ist es. Aber sehr, sehr hübsch anzuschauen. Ich mag das.
[Edit 19.9.2016: Rechtschreibkorrekturen]