Motorrad-Reisen und -Touren

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Tag 99 bis 103 – Reifenwechsel

10. bis 14. Oktober – 166.7 km in Troisdorf, Bonn und bis Marl

Beim Mopped putzen merke ich, dass die Reifen doch mehr abgefahren sind, als ich erwartet hätte. Natürlich prüfe ich ordnungsgemäss die Fahrbereitschaft des Fahrzeugs vor jedem Fahrtantritt. Aber irgendwie scheint es, die Fahrt des letzten Tages hat ausserordentlich Profil gefressen.

Also ab zum Reifenwechsel zu BMW nach Bonn. Dafür, dass die erst die falschen Reifen bestellt habe haben sie mir eine Leihmaschine zur Verfügung gestellt und noch die von Stiefel und Hose abeschubberten Lackstellen am Rahmen wieder nachlackiert – ohne Berechnung. 1a Arbeit, man sieht fast gar nichts und ich bin froh, dass der Rahmen jetzt auch nicht mehr rostet. Das wär glaub ich nicht gut, wenn das so geblieben wäre.

Mit dem TKC 70 bin ich dann doch über 10’600 km weit gekommen. Das ist Rekord. So im Nachhinein wundert es mich dann auch nicht, dass die Reifen runter sind. Wobei sich das so anfühlt als hätte ich sie gestern in Berlin erst aufgezogen. Na gut. Ist schon fast zwei Monate her. Und auch das ist Rekord. In so kurzter Zeit waren sie noch nie runter.

Raureif auf FlachdachAbgesehen vom Reifenwechsel gabs noch einiges am Haus der Eltern zu erledigen und alte Freunde zu treffen. Die Zeit verging wieder Ruck-Zuck. Weniger belustigend fand ich den Raureif, den ich morgens auf dem Flachdach vom Nachbarhaus entdeckt habe. Der verfolgt mich scheinbar. Oder der Herbst verfolgt mich. Oder ich fahre dem Herbst davon. Je nachdem, wie man das sieht. Ich entscheide mich für davonfahren. Und zwar flott.

 

Tag 89 – Kinotag

30. September – 0 km mit dem Mopped

Heute war fahrfrei. Den ganzen Tag lang rumgegammelt und dank schnellem Netz die Reise-IT mal auf den aktuellsten Softwarestand gebracht.

Abends ins Kino zu Star Trek Beyond. Mein Fazit: Gute Unterhaltung auf der Leinwand, etwas schwache Story. Fühlte sich hier und da an wie ’schon mal gesehen‘.

Dafür gab’s eine Extra-Einlage des Vollblut-Treckies eine Reihe vor uns. Der kannte sich in der Technik der NCC-1701 sehr gut aus und kommentierte vermeintliche Fehler lautstark. Irgendwann war’s ihm scheinbar zu viel und er verzog sich aus dem Kinosaal. Oder sein Bier war alle. Das konnte man nicht so richtig festsstellen. Danach war dafür Ruhe.

Nach dem Kino gabs noch einen wunderbaren Abendhimmel mit Fernsehturm.

Kölner Mediapark mit Fernsehturm

Tag 88 – Taron

29. September – 0 km mit dem Mopped

TaronHeute war Taron-Tag im Phantasialand in Brühl.

Taron ist der neue Multi-Launch-Coaster im Phantasialand, der in zwei Phasen per Katapult bis auf Maximalgeschwindigkeit beschleunigt wird. Das Ganze eingebettet in die Themenwelt Klugheim, die mit extrem viel Liebe zum Detail gestaltet ist. Das zieht sich durch bis in die Restaurants und sogar Toiletten. Beim Bewundern der Themenwelt bin ich auch glatt über einen Stein gestolpert und hab mir den Arm aufgeschürft. Fühlt sich ein wenig an, als wäre ich wieder 6. Zumindest habe ich schon echt lange keine Schürfwunden vom Hinfallen mehr gehabt.

Ich schätze über den Tag verteilt waren das neben den Fahrten in anderen Attraktionen bestimmt 10 – 12 Fahrten mit Taron an verschiedenen Positionen im Zug zum Ausprobieren. Meine Lieblingsstelle der zweite Launch, hinten sitzend. Man fühlt sich ein wenig wie beim Start eines Star Wars X-Wing Fighters und die Beschleunigung ist einfach unglaublich.

Die beiden Youtube Videos zeigen das ganz gut. Allerdings ist die Fahrt viel weniger ruckelig, als man das nach den Videos glauben könnte. Einfach nur entspannen und in die Kurven legen, dann geht das ganz einfach und ist ein Riesenspass. Daumen hoch und absolut eine Empfehlung.

 

 

Tag 87 – Ballungsraum

28. September – 127.3 km von Duisburg nach Bonn

Krimskramsladen in DuisburgKrimskramsladen in DuisburgDuisburg hat Geschäfte, bei denen ich mich ernsthaft frage: Wer kauft darin ein und was wird da gekauft? Ich habe selten bisher eine derart dichte Sammlung hässlicher Gegenstände gesehen die zum Verkauf standen. Geschmack ist ja nun bekanntlicherweise Geschmackssache, aber beim vorbei Gehen an den beiden Schaufenstern befällt mich grenzenloses Staunen, um nicht zu sagen: Grauen. Die Wikipedia-Erklärung dazu trifft mein Empfinden ziemlich auf den Punkt.

Zum Ruhrgebiet-Abschluss noch ins Gasometer nach Oberhausen. Da gibt’s derzeit eine Ausstellung Wunder der Natur. In den unteren beiden Etagen im Grunde genommen ’nur‘ hochaufgelöste grosse Fotografien aus der Natur. Aber was für welche.

Feuchtigkeitsverteilung auf der Erde in der Ausstellung Wunder der NaturIn Etage 3 ist im 100 Meter hohen Gasometer eine Kugel mit 20 Metern Durchmesser aufgehängt, auf die Satellitenbilder der Erde projiziert werden. Unter der Kugel kann man sich auf Sitzkissen einsinken lassen und in ansonsten völliger Dunkelheit die Schönheit der Erde bewundern. Gezeigt wird in bewegten Bildern die in intensivem blau eingefärbte Feuchtigkeitsverteilung sowie auch Echtfarbaufnahmen von Tag und Nacht.

Einfach nur beeindruckend. Genau so beeindruckend wie die Fahrt mit dem Glasaufzug an der Erde vorbei auf’s Dach des Gasometers. Die Aussicht ist nicht von schlechten Eltern. Von hier oben sieht alles ziemlich nach Spielzeugeisenbahn aus.

Auf dem Dach des GasometersDie Fahrt von Duisburg nach Bonn war ‚interessant‘ insofern, als dass ich schon sehr lange nicht mehr so viele Fahrzeuge auf so engem Raum gesehen habe. Die meisten stehend. Da bekommt der Begriff Ballungsraum gleich nochmal eine besondere Bedeutung. Dieser Verkehr war sehr geballt.

Abends zum Phantasialend zur Fantissima-Show inklusive exzellentem Dinner. Länger schon nicht so gut gegessen. Die Show war ebenso hervorragend. Erstaunlich, was Menschen mit ihren Körpern so anstellen können. Manche bräuchten sicherlich im Flugzeug keinen Sitzplatz sondern könnten sich als Gepäck verschicken, so wie die sich verknoten können. Neben beeindruckender Artistik wurde auch Gesang in Gänsehautqualität geboten. Die Kostüme und das Bühnenbild runden die ganze Sache ab.

Alles am Tag — bis auf den Stau — definitiv empfehlenswert zum Nachahmen.