Tag 66 – Schwedisch Lappland
7. September – 375.4 km von Kurravaara nach Arvidsjaur
Heute morgen sieht es nach gutem Wetter aus. Erstmal. Pünklich zur Abfahrt fängt es an zu regnen. Und ich bin froh, dass ich ein Gelände-Mopped hab und damit umzugehen weiss. Der Weg hier rein und raus, wäre sonst wirklich anspruchsvoll, wenn überhaupt machbar mit dem Mopped.
Noch ein Schwätzchen mit dem Empfangsmädel gehabt, die als Deutsche hier arbeitet. Man braucht hier wirklich andere Qualitäten als in Deutschland. Wer macht sich sonst schon Gedanken darüber, wie man Quad oder Schneemobil fährt oder wie man einen im Schnee stecken gebliebenen Wagen mit dem Pickup rauszieht?
Ich habe so das Gefühl, ich bin nicht das letzte Mal in Lappland gewesen. Die Gegend hats mir angetan. Finnland noch ein wenig mehr als Schweden, aber beiderseits der Grenze fühle ich mich wohl.
An der Tanke dann die Entdeckung die unausweichlich ist und die ich erwartet hatte. Die hier oben haben’s halt nicht so mit Kurven: Eckige Reifen. Naja. Müssen ja nicht mehr lang halten und die Gefahr, hier Kurven fahren zu ‚müssen‘ ist eher gering ;). In Deutschland wird wieder getauscht.
Zum Einkauf bei Regen dann in den Supermarkt rein. Als ich rauskomme: Zack. Reisst der Himmel auf und überall hängen vor dem plötzlich unglaublich blauen Himmel kleine weisse Wölkchen. Wie drapiert. Die Temperatur steigt auch schlagartig. Meine Stimmung auch.
Ich frage mich den ganzen Tag, ob es nicht irgendwo eine Markierung gibt, dass ich von Norden wieder den Polarkreis überquere. Gab es aber auf der Strasse nicht. Bin einfach drüber gefahren ohne dass ich’s gemerkt habe. Die machen hier nicht so’n TamTam drum wie die Finnen. Ist ja auch klar. Weil der Weihnachtsmann lebt ja in Finnland, nicht in Schweden.
Heute Abend dann nach dem Essen nochmal zum Produkte gucken in den ICA Supermarkt. Man merkt an der Werbung schon, was hier so als übliches Verkehrsmittel angesehen wird.
Könnte mich ja stundenlang in fremdländischen Supermärkten drumtreiben. Weil es da Produkte gibt, die man bei uns nicht sieht oder kennt und weil der Supermarkt sich immer wieder als wichtige Vokabelquelle für Essen herausgestellt hat. Und Essen ist ja nicht so unwichtig.
Und wo kann man schon sonst so tolle Worte wie Räk oder Hamburgerficka lernen?