Tag 122 – Trau deinem Navi nicht
2. November – 281.2 km von Segovia nach El Barco de Ávila
Am Morgen sieht die Kathedrale genau so hübsch aus, wie angestahlt am Abend. Die helle Farbe vor dem blauen Himmel hat was. Auch das Aquädukt ist tagsüber immer noch respektabel. Besonders wenn man bedenkt, dass das Ding knapp 1’860 Jahre von 117 bis 1974 im Betrieb war. Das nenn ich mal nachhaltig.
Weiter gehts in Richtung Puerto de Navacerrada, der mich immerhin wieder bis auf 1’880 m bringt. Sehr schön zu fahren.
Unterwegs dann die ersten Pinienwälder, die mir unfassbar grün vorkommen.
Und so langsam tauchen auch die ersten Kakteen und Agaven als Wegebegleitgrün auf. Ich mag die Pflanzen – und das Wort. Besser ist nur: Raumübergreifendes Grossgrün. Bei der Recherche stosse ich auf weitere tolle Worte. Ich weiss natürlich nicht, ob die Liste echt ist, aber mein Favorit ist definitiv die Nummer 16 gleichhelles Unbunt. Lustig ist es alle Male.
Dann zum Abschluss (dachte ich noch) auf den Puerto de Miljares auf 1’570 m. Für den gibts komischerweise keinen Wikipedia Artikel. Aber dafür grandiose Ein- und Aussichten und eine Strasse wie aus dem Bilderbuch. Ausser zwei Radfahrern habe ich den kompletten Pass für mich alleine.
Irgendwann gehts dann weiter und in einem der verwirrenden Bergdörfer nehme ich wohl eine falsche Abbiegung und das Navi routet um. Ich habe ja gelernt, dass man dem Navi vertrauen kann, wenn’s auf ungepflasterte Wege geht. Und der Rest wird vom Video erzählt.