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Tag 127 – Reifenwechsel

7. November – 114.7 km von Sevilla nach Jerez de la Frontera

Netzwerkdose im Badezimmer, Hotel Bécquer, Sevilla, SpanienDa der Reifenwechsel erst für den Nachmittag angesagt war, habe ich mir Ausschlafen und Stadtrundgang verordnet.

Vor dem Stadtrundgang ist aber einmal noch Wundern angesagt. Über die Netzwerkdose im Badezimmer. Selbst wenn das eine Telefondose hätte sein sollen, hätte ich mich gewundert. Warum installiert man dort so etwas für teuer Geld?

Auf dem Weg durch die Stadt komme ich an einer Markthalle vorbei und muss einfach rein. Der Biergarden hatte zwar noch zu, aber die Atmosphäre ansonsten war einfach klasse.

Mercado de Triana, Sevilla, Spanien

Mercado de Triana, Sevilla, Spanien

Weiter durch die Stadt fällt mir schwer, zu beschreiben wie das auf mich wirkt. Einfach anders. Vielleicht liegt das auch daran, dass es 20°C in der Sonne ist und ich unter Palmen spaziere, während in der Schweiz der erste Schnee fällt. Ich bin sogar froh, dass es nicht noch wärmer ist. Sonst hätte ich ziemlich zu kämpfen gehabt in der Kombi.

Plaza de toros de la Real Maestranza de Caballería de Sevilla

Plaza del Altozano, Sevilla, Spanien

Torre del Oro, Sevilla, Spanien

Auch hier gibt’s Pferdekarren. Und zwar reichlich. Allerdings wohl eher weniger als alltägliches Transportmittel sondern eher als feudalen Weg, sich durch die Stadt kutschieren zu lassen. Aber — Ordnung muss sein — ebenfalls mit Kennzeichen.

Perdekutsche in Sevilla, Spanien

Als Ziel für die paar Stunden entscheide ich mich für den Plaza d’España, der ist zum einen in guter fussläufiger Entfernung, zum anderen scheinbar auch lohnenswert, was die Optik angeht. Gebaut und gestaltet zur iberoamerikanischen Ausstellung 1929 und umgeben von einem üppigen Park. Und der Weg war nicht vergebens.

Gummibaum im Maria Luisa Park, Sevilla, Spanien Palmen im Maria Luisa Park, Sevilla, Spanien Springbrunnen im Plaza de España, Sevilla, Spanien Kanal am Plaza de España, Sevilla, Spanien Hauptgebäude des Plaza de España, Sevilla, Spanien

Dann ab zum Reifenwechsel. Der läuft dank Übersetzungshilfe von Rodamoto reibungslos über die Bühne und jetzt bin ich mal gespannt, wie sich die für mich neuen Heidenau K60 Scout fahren, wenn sie mal eingefahren sind.

Und dann kommt heute Abend auch noch die Nachricht von der tro.net GmbH, meinem Provider, dass der durch den Blog mittlerweile knapp gewordene Webspace unkompliziert aufgestockt wird. Dann ist erstmal wieder Ruhe im Karton und ich kann weiter schreiben ohne auf den Platz gucken zu müssen 🙂

Streckenmässig hat’s dann nicht mehr ganz für den südlichsten Punkt Festlandeuropas nach Tarifa gereicht. Das mache ich dann eben morgen. Ist ja jetzt wirklich auf dem Weg.

Tag 126 – Kilometer fressen

6. November – 431.7 km von Ponte de Sor nach Sevilla

Motto des Tages: Auf schnellstem Wege, aber nicht über Autobahn und nicht über Los zum Reifenwechsel nach Sevilla. Reifenwechsel ist morgen Nachmittag und so hab ich Vormittags noch Zeit, mir ein wenig die Stadt anzuschauen.

Auf dem Weg komme ich sowohl in Portugal, als auch in Spanien an diversen, für mich sehr nach Protz und Southfork Ranch aussehenden ‚Einfahrten‘ vorbei

Farm Einfahrt in Portugal

Ich blicke zuerst nicht, was das soll. So einen wirklichen Zweck (ausser protzen und schick ausschauen) scheinen die Dinger nicht zu haben.  Später komme ich dann dahinter, als ich an einem vorbei fahre, das scheinbar einsam, verlassen und ohne Haus am Rand eines Olivenhains steht. Von der Strasse aus kann man tatsächlich nichts sehen und ich vermute, dass sich diese Einfahrten mal entwickelt haben, damit man überhaupt die Einfahrt zum Haus findet falls das Haus sehr weit ins Gelände gebaut ist.

Ansonsten gibts in Portugal massig von der Strasse aus sichtbare und weggehende nicht gepflasterte Wege. Mich juckt es schon sehr, mal zu gucken wo die hin gehen. Zugunsten von Strecke und Reifenwechsel verzichte ich aber auf Experimente.

Später in Spanien mal wieder: Rien ne va plus.  Dumm nur, dass hier die die Verbindungsstrasse zwischen meinem Standort und der Strasse nach Sevilla gesperrt ist. Ich überlege kurz und entscheide mich dann, dass ich ja zu einer der Fincas will, die da an der Strasse stehen. Nützt aber auch nichts. Nach ein paar Kilometern faucht und raucht die Strasse vom neuen Teerbelag und ich möchte nicht derjenige sein, der vor allen Arbeitern die ersten Spuren in den noch heissen Teer zieht. Also mal wieder grossräumige Umfahrung angesagt. Dieses Wort könnte das Motto für die  ganze Tour sein. Die Schweiz habe ich in gewissem Sinne ja auch grossräumig umfahren.

Strassensperre in Spanien